Weisbach/Wysburg

Wysburg in Weisbach

Geodaten:  50°33'33.82"N  11°36'1.94"E 

Hochmittelalterliche Burgruine oder Raubritterburg?

2 km nördlich von Weisbach, man lasse sich nicht täuschen, hinab ins Tal liegt die Ruine der Wysburg. Burgen liegen immer oben. Hier ist es etwas anders. Sie ist eine Ausgrabung der jüngsten Zeit!

So richtig viel ist über die Burgruine nicht bekannt. Vieles liegt noch im Dunklen. Erst 1985 fing das Thüringer Museum für Ur- und Frühgeschichte Weimar die Verhältnisse in diesem Landstrich zu untersuchen. Bis dahin war die Existenz der Burg nur in der Form einer lokalen Sage und einiger Flurnamen bekannt. Nicht gerade viel.
Die Grabungen brachten tatsächlich die Grundmauern der Burg, volkstümlich als Wysburg bezeichnet, zutage. So konnte man sich ein Bild vom Aufbau der Burg mit ihren Wallgrabensystem und anderen technischen Einrichtungen sowie Gebäudeteilen machen.
Die Lage der Burg ist schon bemerkenswert. Sie liegt auf einem Bergsporn mit einem Plateau, der nur über einen sehr schmalen Grat zu erreichen ist. Rechts und links geht es steil bergab. Das Plateau misst etwa 8.000 m². Mit den Wallgraben sind es etwa 11.000 m².  Hier wurde die Vorburg und die Hauptburg im 13./14. Jh. errichtet.
Richtige historische Quellen gibt es kaum. Eine Erwähnung findet die Burg im Naumburger Schätzungsverzeichnis von 1320 unter dem Namen "Castrum honwalde" zusammen mit der Walsburg genannt. Randbemerkungen lassen darauf schließen, dass sie damals schon einen Raubritterburg gewesen sein muss.

Der Ort Weisbach ist aber älter als die Burg. Erste urkundliche Erwähnungen finden sich im 12. Jh. . Archäologen gehen davon aus, dass die Burg zur Absicherung der Landesausbautätigkeiten der Vögte erbaut wurde. Die Burg bestand aber nur rund 100Jahre. Die Zerstörung der Burg durch eine  Trébuchet, auch Blide genannt, an Hand der Steinkugeln nachgewiesen werden, die man bei den Ausgrabungen gefunden hat.
Auch das Schleifen der Anlage ist belegt. Der Zeitpunkt der Zerstörung kann heute nur im Bereich 1325 bis 1375 geschätzt werden.

Der 1994 gegründete "Burg Verein Weisbach e.V." widmet sich ehrenamtlich der Sicherung, Erhaltung und Teilrestaurierung der Ruine mit großem Erfolg. Die Vereinsmitglieder kommen tatsächlich aus aller Herren Länder, Niederlande, Großbritannien, Russland, Kanada, USA, Polen, Frankreich, Belgien, Japan, Tschechien, Spanien, Weißrussland, Türkei, Korea und Slowakei.

 

Die Sage von der Wysburg

Die Erbauerund Herren der Wysburg waren Ritter der Vogte von Gera. Nachdem der letzte Burgherr Conrad Popo von Watzdorf gestorben war, besetzten Raubritter die  Burg.
Sie überfielen und beraubten durchreisende Kaufleute. Sie plünderten die Dörfer und Kirchen der Umgebung und führten ein wüstes Leben. Um die Ordnung im Land wieder herzustellen, sagte Rudolf II. von Habsburg den Raubrittern den Kampf in Deutschland an. So belagerte er schließlich auch die Wysburg. Mit steinernen, Wurfgeschossen brach er die dicken Mauern. Die Raubritter, die sich in ihrer Festung sicher gefühlt hatten, ergriff panische Angst. In großer Eile versteckten sie alle ihre geraubten Schätze, darunter auch ein silbernes Kegelspiel mit goldenen Kugeln im Burgbrunnen. Danach versuchten sie in wilder Flucht sich vor den Belagerern zu retten. Die Eroberer fanden nichts von den Kostbarkeiten und hängten die Raubritter auf. Schließlich steckten sie die Gebäude in Brand und schleiften die Burg. Heute künden nur noch die Reste der Grundmauer von dem alten Rittersitz.

 

In der Umgebung gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten, wie Wurzbach, Heinrichshütte Ebersdof, Heinrichsstein, Eliasbrunn, Friesau, Lobenstein, Schleiz, Walsburg, Ziegenrück, Hohenwarte und Gahma.
Die Saale aufwärts befinden sich
Harra, Blankenstein, Blankenberg, Pottiga, Sparnberg, Rudolphstein und Hirschberg.
 

 
über die Lückenmühle nach Weisbach
 
Weisbach, die Straße herunter führt zur Burg
 
Parkplatz zur Burganlage Wysburg
 
Tafel Wysburg
 
Zugang zur Burg über den Grat
 
Wallgraben mit der neuen Aussichtsplattform
 
Ruine Wysburg Reste der Grundmauern
 
Ruine Wysburg
 
Die Trébuchet findet man am Weg zur Wysburg.
Trébuchet oder Blide

Trébuchet war die größte und präziseste Wurfwaffe unter den mittelalterlichen Belagerungsmaschinen

Vorführungen der Bliede können vereinbart werden.
Jedes Jahr am 2. Wochenende im Juli findet das Dorffest statt, an dem auch die Steinschleuder, im Maßstab 1:3 nach gebildet, vorgeführt wird.

Tel.: (036643 ) 20000
www.wysburg,de
   

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Quelle Openstreetmap