Geodaten: 50°37'25.26"N 11°43'30.67"E
Die Plothener Seenplatte liegt
oben auf einem Plateau zwischen der
Orlasenke und der Autobahn A9 Berlin - München. Benediktiner Mönche waren die Gründer der Teichwirtschaft in diesem Gebiet. Die Teiche haben keinen natürlichen Zufluss von Frischwasser aus irgendwelchen Quellen, weil sie oben auf einem Bergrücken liegen. Sie werden durch das Regenwasser gespeist. Durch ein gut durchdachtes System von Verbindungen fließt das Wasser von einem Teich in den anderen. Die Teiche dienten der Selbstversorgung der Klöster, da den Mönchen entsprechend ihrer Gelübde verpflichtet waren, sich fleischlos zu ernähren. So war der Fisch eine willkommene Abwechslung. Der Karpfen ist der dominierende Speisefisch. Noch heute gibt es einige Gaststätten, die sich auf die Zubereitung dieses Fisches spezialisiert haben. Mitte der 1980 Jahre wurden die 8 rechteckigen Teiche, links im Bild, künstlich durch die Schweinemästerei Neustadt/Orla, SZM (S110), nach niederländischen Plänen angelegt. Die Nennkapazität betrug 170.000 Schweine. Im Jahr 1985 waren es 185.000 Tiere. Noch in der SZM erfolgte die Aufbereitung der Gülle, die bei der Mästung der anfiel durch Abtrennung der der Feststoffe. Dabei fiel jede Menge Stickstoff belastetes landwirtschaftliches Abwasser an. Für die weitere Aufbereitung wurden die 8 Teiche neu angelegt. Sie waren etwa 1,2 m tief und mit Folie ausgelegt. Sie hatten dem Zweck, das belastete Abwasser in einem neunmonatigem langen Durchlaufverfahren, das Wasser floss von einem Teich in den anderen, weiter durch Licht, Luft und Sonne zu reinigen. Dadurch wurde es möglich, den Stickstoffgehalt unter 50 mg/Liter zu senken. Das so gereinigte Wasser floss dann in den Plothenbach ab, der in die Saale mündet. Das Hauptproblem bildete die Belastung der Umwelt durch den entweichenden Ammoniak, der große Umweltschäden verursachte. Das ist ein Problem, dass solche großen Mästereien bisher nicht in den Griff bekommen haben. Entgegen allen Vermutungen ist es doch erstaunlich, wie schnell sich die Natur nach der Einstellung des Mastbetriebes, 1990, erholt hat. So gibt es heute in Plothen - Dreba ein Vogelparadies zu bewundern. Heute kann man, von den beiden eigens dafür eingerichteten Beobachtungstürmen, durchreisende Vögel beobachten. Das kleine Vogelparadies ist eng mit der Arbeit eines sehr aktiven Vogelschützers, der von Gera nach Dreba gezogen ist, verbunden. Die meisten Teiche werden wie eh und je für die Fischwirtschaft genutzt. Einige sind aber Eigentum des Naturschutzbundes und dienen als Entwicklungsflächen im europäischen Vogelschutzgebiet Dreba - Plothen. Ein sehr engagierter Vogelschützer aus dem Landratsamt Saale-Orla schaffte es, nach jahrelanger Arbeit und Versuchen, hier wieder in einem Teich ein Trittsteinbiotope anzulegen. Dabei wurde der übliche Wasserstand dauerhaft Zentimeter für Zentimeter so lange abgesenkt, bis einige Vogelarten diesen Teich für ihren Flug nach Westen als Rastplatz nutzen können. Schnepfen und Rallen benötigen so ein Flachwassergebiet. So kann man die Bekassine oder die Tüpfelralle hier antreffen. |
Anfahrt im Morgengrauen |
Sonnenaufgang |
Sonnenaufgang |
Beobachtungsturm, siehe OSM-Karte unten |
Einsatz großer Optiken im Beobachtungsturm |
Beobachtungsturm |
im Vogelparadies |
Schwan |
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Schwan |
der Große Rußteich, am Rande der Seenplatte |
Parkplatz zwischen dem Neuen Teich und Semmlerguppen Teich |
Plothener Teiche aus der Luft, 1995 |
Übersicht der Teiche |
Übersicht der Teiche |
Übersicht der Teiche |
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